Maria Hilf Kapelle

Badenweiler- Schweighof

Unsere Motivation

Die Frage nach dem Warum wurde uns oft gestellt. Es gibt eine Geschichte dazu.

Das Leben hat es bis jetzt gut mit uns gemeint. Wir sind beide christlich katholisch erzogen und haben dementsprechend gelebt.

Als Dankeschön wollten wir etwas zurückgeben und für die Zukunft erhalten. Die Idee direkt in unserer Kirchengemeinde die Jugendarbeit zu intensivieren fiel leider coronabedingt ins Wasser.

Die Verehrung der Mutter Gottes spielte in unserer Ehe immer eine wichtige Rolle. Bei jedem Besuch in einer Marienkapelle wurde uns warm ums Herz.

Aus einem zuerst angedachten Hausaltar wurde eine Kapelle zu Ehren Marias errichtet.

Gerhard und Brigitte Weil, 

Badenweiler

Grusswort

Wenige Wochen im Amt als Generalvikar erreicht mich im Herbst 2021 die Anfrage, ob ich Zeit für einen Termin habe: Es gehe um einen Kapellenneubau.

Der Termin wird vereinbart und ich sitze mit Herrn Weil in meinem Büro. Er erzählt mir viel über die Motivation eine Kapelle zu bauen, über die Idee deren Erhalt nachhaltig zu sichern und wir sind gut im Gespräch. Passt das in die heutige Zeit, eine Kapelle bauen? 

So fragen sich vielleicht einige. Passt es in eine Zeit, in der viele Menschen, der Kirche und den Kirchen den Rücken kehren austreten. Passt es in eine Zeit, in der sich Pfarreien und Seel- sorgeeinheiten schwer tun damit, jene Kirchen zu erhalten und mit Leben zu füllen, die Generationen vorher gebaut wurden? Fragen, die man stellen darf, vielleicht sogar muss und die auch Herr Weil und ich miteinander erörtert haben. Am Ende des Gespräches ist klar:  Ja, für das Ehepaar Weil ist es vollkommen stimmig, eine Kapelle zu errichten und ihren Lebensgrund mit Gott in Beziehung zu bringen und sichtbar ein Zeichen für die Gegenwart Gottes in seine Schöpfung hinein zu erbauen.

Ich wünsche dieser neuen Kapelle, dass sie viele Vorbeikommende zu Pilgerinnen und Pilgern macht:  Menschen, die spüren: Mein Leben braucht Richtung, Halt, Orientierung und diese können wir Menschen uns nur sehr begrenzt selbst geben. Es ist gut, wenn wir uns inmitten der Natur, der Schöpfung, mit unseren Sinnen öffnen, für den, der uns diese Richtung, Orientierung und das Ziel schenken will bzw. das Ziel selbst ist für den dreifaltigen Gott.

Diese Kapelle kann ein Hinweis, ein Fingerzeig sein, gegen alle Gerüchte und Irritationen, dass sich die Kirche oder gar Gott von den Menschen entferne und auf Distanz zu den Menschen gehe 

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ER ist hier! Kirche ist hier!

Die Vielzahl der sichtbaren Steine steht für eine weitere Botschaft: Kirche ist nicht einfach eben nur so; Kirche ist Vielzahl – ist geworden und bildet sich in diesem Zusammen von Vielen. Danke und „Vergelt’s Gott!“ an das Ehepaar Weil, an alle die unterstützt haben, an alle, die diesen Ort als Ort des Glaubens für sich „nutzen“ werden und allen Gottes reichen Segen!

Christoph Neubrand, 

Generalvik

Kommt und ruht ein wenig aus

Ein Wort ist heute nahezu in aller Munde: „Stress“. Vor wenigen Jahrzehnten war es fast unbekannt. Doch wenn heute Menschen über ihr Leben sprechen, stöhnen sie oft, unter welchem Stress sie stehen. Nicht nur bei Erwachsenen,  auch bei Kindern ist das schon so. Stress ist heute ein allgemeines Phänomen. Die Menschen fühlen sich unter Druck gesetzt, gehetzt. Die Anstrengung ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Und viele setzen sich auch selbst unter Stress. Ich beobachte es bei a selbst: 

Während ich das eine tue, bin ich in Gedanken schon beim nächsten. Beim Frühstück denke ich an die Arbeit, bei der Arbeit denke ich ans Wochenende und am Wochenende an die Arbeit. Damit setze ich mich selbst unter Druck und kann den Augenblick gar nicht richtig genießen. Das lässt sich nicht immer ver- hindern. Es gibt Zeiten, in denen es wirklich hoch hergeht, im Beruf und in der Familie. Zu viele Dinge strömen auf einmal auf mich ein und wollen erledigt werden, so dass die Zeit kaum ausreicht, alles unter einen Hut zu bringen. Gott sei Dank ist das nicht immer so. Es ist wohltuend, dass es immer wieder auch Zeiten und Gelegenheiten gibt, in denen ich einfach ausschnaufen und auftanken kann.

So eine Gelegenheit wollte Jesus auch seinen Jüngern ermöglichen, als er zu ihnen sagte: „Kommt mit und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6,31) Jesus ist nicht nur der, der lehrt und heilt, er ist auch der, der zur Ruhe kommen und die Menschen aufatmen lässt. Jesus ist der, der dem Stress die Ruhe entgegensetzt. „Kommt mit und ruht ein wenig aus“, das ist eine Einladung, die dem Menschen gut tut. Es ist ein Wort, in dem etwas aufscheint von der Art, wie Gott mit dem Menschen umgeht. Doch wie kann der stressgeplagte Mensch zu solcher Ruhe kommen, die Jesus hier meint? Ich denke, es gibt viele kleine Schritte auf diesem Weg. Und es gilt, diese kleinen Schritte zu entdecken. Ein Spaziergang, eine Wanderung in der Natur, durch den Wald, ist eine gute Möglichkeit. Beim Gehen stellt sich Gelassenheit ein. Gelassen kann ich dann die vielen kleinen Dinge wahrnehmen, die mich umgeben und die ich sonst nicht groß beachte: die Knospe, die sich gerade entfaltet; die Blütenblätter, die Insekten anlocken; der Schmetterling, der von einer Blume zur anderen schwebt und dabei immer in der Sonne bleibt; die Ameise am Boden, die sich mit einem Halm herumplagt, der zehnmal so lang ist wie sie selbst.

Wenn ich innerlich leer geworden bin von der Hetze und dem Lärm, achte ich darauf, wie diese kleinen Dinge auf einmal anfangen, zu mir zu sprechen: eine Landschaft, die ich anschaue und deren gelassene Ruhe in meinem Herzen ein Echo findet; ein Baum, der mit seinen Wurzeln fest mit der Erde verwachsen ist und seine Zweige zum Himmel ausstreckt; die Stille einer Kirche, die mich wohltuend umgibt; die Rast in einer Kapelle am Wegrand, die mich an Gott erinnern möchte. Vielleicht ist gerade eine Wanderung besonders geeignet, wieder neu aufmerksam zu werden für die kleinen, unscheinbaren Dinge des Lebens. Ich kann dabei eine Zeit verbringen, wo keine Termine drängen, kein Handy läutet, keine Verpflichtungen den Tagesablauf bestimmen. 

„Kommt mit und ruht ein wenig aus.“ Mit dieser Einladung Jesu möchte ich Sie als Pfarrer von Badenweiler herzlich in dieser kleinen Kapelle begrüßen. Sie wurde errichtet auf private Initiative des Ehepaars Gerhard und Brigitte Weil, die damit auch anderen Menschen einen Ort der Ruhe und der stillen Einkehr bieten wollen. Das Verweilen in dieser Kapelle will denen, die eintreten, dazu verhelfen, etwas von dem zu erahnen, was wir sind und was wir einmal sein werden, wenn wir für immer bei Gott sein dürfen, denn zu ihm hin sind wir letztlich unterwegs. Ruhe und Besinnung ermöglichen uns Menschen, in der Kraft der Stille etwas von Gott zu erahnen, und zugleich von dem, was einen Menschen als Individuum und als Gemeinschaftswesen zutiefst ausmacht.

Möge Maria, die so nahe dem Erlöser sein durfte und sein darf, allen auf diesem Weg helfen.

Mit herzlichen Grüßen

Josef Maurer, 

Pfarrer

Ein Ort und die Entstehung 

Im Jahr 2019/2020 haben wir am Ortseingang Schweighofs ein Wald- und Wiesengrundstück erstanden. Ein kleines Stück Land unter Naturschutz, wo auf der Wiese Nuss- und Kastanienbäume stehen und die Bienenstöcke fleißige Nachbarn sind. Ein beliebter Wanderweg grenzt die Wiese vom Waldstück ab.

Ein verwilderter Streifen am Waldrand, eine kleine lichte Erhebung, umrahmt von Douglasien schien für eine heilige Stätte wie gewünscht.

Die ersten Schritte 

Wir hatten das Gelände, aber...

die Baugenehmigung sollte sich mehr als schwierig erweisen. Die ersten Anfragen wurden abgewiesen, Naturschutz etc. Unsere erste Reaktion: Das schaffen wir nie!

Bis ein Verantwortlicher der zuständigen Genehmigungsbehörde, der aufgeschlossen gegenüber der spirituellen Absicht war, uns einen Weg aufzeigte, das Vorhaben umzusetzen. Das Bangen hatte ein Ende. Nun konnten wir uns freuen und starten.

Schlusswort

Das Anliegen der Kapelle ist deutlich zu ersehen aus der Inschrift auf der neu gegossenen Glocke, die über der Eingangstür hängt: Maria Hilf 2022.

Alle die hierher kommen um zu beten, mögen Freude im Herzen erfahren.

Mit der geistigen Freude der Planer, Handwerker und Lieferanten begann die Kapelle zu leben.

Die Tür ist für jedermann offen. Eine Rast um dem Alltag zu entfliehen, Kraft zu schöpfen den eigenen Weg zu finden, für ein Gebet oder ein Anliegen an die Mutter Gottes.

Das Vertrauen, das Maria Gottes Mutter uns schenkt, möge unsere Seelen berühren, hier an diesem Ort in Badenweiler-Schweighof.

Für weitere Einblicke in den Prozess der Realisation, als auch in die einzigartigen und liebevollen Details der Kapelle, schauen Sie hier vorbei. Entdecken Sie die Madonna aus einem Eichenstamm, die Fensterfront, als auch die Glocke aus Innsburg.

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